Interview mit der Musikerin Swan Meat

Interview mit der Musikerin Swan Meat

Hallo, Bloodhunt-Community!

Heute haben wir ein besonderes Interview für euch, und zwar mit einer Künstlerin, die als Swan Meat bekannt ist und deren Name euch vielleicht etwas sagt, wenn ihr Bloodhunt gespielt habt.

In der Disco im Elysium könnt ihr ihre Stücke „t00 late“, „Digital Ghoul“ und „Veins and Vessels“ hören.

Wir hatten die Gelegenheit, uns mit Swan Meat zusammenzusetzen und ihr ein paar Fragen zu stellen.

 

Sharkmob: Wie kam es dazu, dass deine Musik in Bloodhunt zu hören ist? 

 

Swan Meat: Ich habe wohl einfach das Glück, dass jemand vom Team mich und meine Musik kannte und dachte, dass ich gut zu Bloodhunt passen würde. Ich war total aus dem Häuschen, als Sharkmob sich an mich wandte. Ich bin nämlich seit jeher von Vampiren begeistert. Tatsächlich lag die Hauptinspiration für meine musikalische Bandbreite immer schon in den Castlevania-Spielen und deren Soundtracks. Ich habe sogar ein Stück namens „Alucard“ geschrieben; Hellsing und Blood+ sind zwei meiner Lieblings-Anime und ich bin mir ziemlich sicher, dass ich zu dem Zeitpunkt, als ich von Bloodhunt erfuhr, gerade Claymore ausgelesen hatte – einen Manga, in dem die Hauptgegner Yoma (妖魔) heißen. Das sind menschenfressende Formwandler mit einem deutlichen Anflug von Vampir. Ich war also definitiv in der richtigen Stimmung, um an Bloodhunt zu arbeiten.
 

Sharkmob: Ah! Eine Person mit Geschmack. Wo wir gerade von Vampirgeschichten sprechen, kanntest du das Vampire: The Masquerade-Universum schon vor Bloodhunt?
 

Swan Meat: Ich kannte es nur von außen und hab mich nie selbst damit befasst. Da ich mit Konsolen aufgewachsen bin, hatte ich nie die Gelegenheit, mich mit Games wie Bloodlines und Redemption zu beschäftigen.  Allerdings kam mir oft zu Ohren, dass Bloodlines ein chaotischer, aber brillanter Klassiker wäre, und ich habe mir einen Haufen Let’s Plays davon angesehen. Im Nachhinein ist es fast schon schockierend, dass ich nie in VtM reingekommen bin, denn das Universum vereint zwei meiner Lieblingsdinge, also Vampirmedien/-literatur/-Storytelling – vor allem solche mit Rokoko- und Drama-Flair (lass dich nie auf einen Buffy-Marathon mit mir ein, denn ich werde dich beim Wort nehmen) – und Rollenspiele. Ich muss zugeben, dass ich als PlayStation-Kind immer tief im Square-Enix-Universum verwurzelt war. Aber ich mag auch Tabletop-Spiele – ich bin ein großer W40K-Fan und hab ein bisschen mit D&D herumgestümpert, wenn auch weniger, als ich hätte sollen. TL;DR: Mit dem Start meiner musikalischen Arbeit für Bloodhunt habe ich mich sofort in den VtM-Kaninchenbau gestürzt und kann mit Sicherheit sagen, dass ich ein neugeborener Fan bin.

 

Sharkmob: Was waren deine Inspirationen beim Schreiben der Songs, die in Bloodhunt zu hören sind?

   

Swan Meat: Zunächst einmal musste ich bei meiner Arbeit den Wünschen des Entwicklerteams entsprechen – und die waren erheblich weniger überzogen und viel langsamer als das, was ich normalerweise als Swan Meat produziere. Man schickte mir Inspirationsmaterial aus Actionfilmen und anderen Pen-and-Paper-inspirierten Videospielen, und ich musste diesen generellen ästhetischen Rahmen im Hinterkopf behalten und innerhalb dieses Rahmens arbeiten. Zudem ist Bloodhunt ja ein VtM-Battle-Royale, und ich finde, dass Musik für so ein Spiel ziemlich direkt und antreibend sein sollte. Neben dem Bloodlines-Soundtrack hörte ich mir also eine Menge Actionfilm-Musik an, beispielsweise die Soundtracks von John Wick und Blade und so, um in die richtige Stimmung zu geraten.

 

Sharkmob: Das scheint dir auch recht gut gelungen zu sein! Sprechen wir darüber, welchen Clan du in VtM favorisierst, und warum.

 

Swan Meat: Mein Lieblings-Clan sind wohl die Nosferatu. Mich haben immer schon die Klassen angezogen, die finster und leise sind und sich in den Schatten bewegen. Ich stelle mich mir selbst gerne als schwärigen, verdammten Aussätzigen vor, der sich durch Gruben und Abwassertunnel schlägt und infernalischen Klatsch und Tratsch sammelt und pflegt. Und letztlich sind das ja auch epische Hacker. Während der Arbeit an meiner Musik für Bloodhunt steckten wir noch tief im Covid-Zeitgeist, und ich verfiel in meiner Wohnung in den Goblin-Modus und fühlte mich selbst ein bisschen Nosferatu-mäßig.

 

Sharkmob: Was ist dein Lieblings-Vampirfilm und warum?

 

Swan Meat: Das ist eine der schwersten Fragen, die ich jemals beantworten musste. Mein erster Impuls wäre, Blade zu sagen, weil seien wir doch mal ehrlich: Wesley Snipes als Vampir-Schlächter in Lederjacke ist einfach der Hammer. Aber rein thematisch decken Vampirfilme so viel ab, und es wäre ein Verbrechen, nicht bewegende, stylishe Meisterwerke wie „So finster die Nacht“ oder „Durst“ von Park Chan-wook zu nennen. 

 

Sharkmob: Zurück zu deiner Musik: Welche Art von Software, Synthesizer und Instrumenten verwendest du gerne?

 

Swan Meat: Aktuell mache ich alles mit Ableton und ich nutze keine weiteren Instrumente im Aufnahmeprozess, außer, dass ich manchmal Dinge an Gitarre oder Violine ausprobiere, wenn ich gerade in der Ideenfindung bin. Ich habe ein Midi-Keyboard, auf dem ich Melodien schreibe, und das ich verwende, um verschiedene VST-Synthesizer auszuprobieren. Und ich habe einen Ableton Push, den ich in der Vergangenheit zum Zerhacken von Breaks und fürs Live-Spielen verwendet habe, aktuell aber nicht wirklich nutze. Die meiste Zeit bleibe ich immer bei denselben VST-Instrumenten: Serum und Massive. Ich erzeuge meine meisten Haupt- und Basslinien von Grund auf, und ich finde, dass besonders Serum am intuitivsten ist, wenn es ums Sounddesign geht. Die u-he-Synthesizer Diva und Hive mag ich auch sehr.

 

Sharkmob: Gibt es bei dir einen speziellen kreativen Prozess beim Musikmachen?

 

Swan Meat: Nicht wirklich, allerdings habe ich ein gewisses Muster in meiner Arbeitsweise festgestellt. Ich fang so gut wie immer mit Akkorden und der Melodie an. Mein größtes „Problem“ ist, dass ich mich allzu sehr in der Gestaltung der Hauptlinien für die anfängliche Melodie verfranse, sodass ich Stunden mit dieser ersten Idee verbringe, ohne wirklich weiter darauf aufzubauen, bis ich mich Tage später auf den absolut perfekten Sound festgelegt habe. Die Hälfte der Zeit bin ich mit dem Hauch einer Idee beschäftigt, und dann sitze ich wieder herum und habe keine Ahnung, was ich machen will, und spiel nur ein bisschen rum, bis irgendein Sound so klingt, als könnte er der Keim eines Tracks sein.

 

Sharkmob: Vielen Dank, dass du dir die Zeit für unsere vielen Fragen genommen hast. Das wissen wir wirklich sehr zu schätzen!

 

Swan Meat: Vielen Dank für eure Fragen und vielen Dank, dass ihr mich dazu eingeladen habt, Teil des Bloodhunt-Teams zu sein!

 

 

Swan Meat ist eine Clubmusik-Produzentin, die seit 2018 Musik veröffentlicht – hört euch auf jeden Fall mal ihre fantastischen Stücke auf ihrer Soundcloud an:https://soundcloud.com/swanmeat.

Und ihre anderen Social-Media-Kanäle solltet ihr auch mal auschecken: Twitter, Instagram, Facebook

 

Bis zum nächsten Mal, wir sehen uns bei Sonnenuntergang!

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